Candlesticks erzählen die Geschichte des Marktes – man muss nur lernen, zwischen den Zeilen zu lesen.
Kommen wir zu einem sehr spannenden Thema aus dem Bereich der technischen Analyse, den Candlesticks. Dieses Thema ist an sich sehr umfangreich, aber wir halten das hier bewusst kurz und knapp, damit das nicht ausufert. 😉
Es gibt im Chart unterschiedliche Formen die Preisbewegungen darzustellen, neben dem häufig als Standard eingestellten Linienchart, bevorzugen Trader sehr häufig den Bereich der Candlesticks.
Candlestick-Charts sind die gebräuchlichsten Werkzeuge in der technischen Analyse, die Trader und Analysten nutzen, um Preisbewegungen auf den Finanzmärkten zu visualisieren und zu interpretieren.
Während Liniencharts die einfachste Form der Darstellung sind, indem sie nur die Schlusskurse über einen bestimmten Zeitraum verbinden und einen klaren Überblick über die allgemeine Kursentwicklung bieten, gehen Candlestick-Charts einen Schritt weiter.
Sie bieten eine detailliertere Darstellung der Preisbewegungen, einschließlich Eröffnungs-, Schluss-, Höchst- und Tiefstkursen, und ermöglichen es, die Dynamik zwischen Käufern und Verkäufern besser zu verstehen.
Aufbau der Candlessticks
Der nachfolgende Part ist ein wichtiger Abschnitt, denn hier gehen wir kurz auf den Aufbau und die Lesart von Candlesticks ein. Eine Candle besteht neben dem Körper, der mal größer und mal kleiner ist, aus einem Docht auf der Oberseite, dieser zeigt sich aber auch nicht immer und einer Lunte auf der Unterseite, die auch nicht immer da sein muss.
Denn wenn wir auf dem Höchst- oder Tiefstkurs schließen, dann sind Dochte oder Lunten nicht sichtbar, weil das Momentum in der jeweiligen Richtung so hoch war, dass der Kurs auf dem absoluten Hoch oder Tief geschlossen hat.
Kleine Eselbrücke, die wir uns stets merken: Lunten sind unten. 🤓
Somit halten wir fest: Der Aufbau von Candlesticks ist ein zentrales Element in der technischen Analyse und bietet eine Vielzahl an Informationen, die für Trader entscheidend sein können. Neben dem Körper, der die Spanne zwischen Eröffnungs- und Schlusskurs darstellt, und den Dochten und Lunten, die die höchsten und niedrigsten Punkte des Kursverlaufs im betrachteten Zeitraum abbilden, gibt es noch weitere wichtige Aspekte zu beachten:
Die Farbe des Körpers zeigt an, ob der Schlusskurs über (bullisch, oft grün oder weiß) oder unter (bärisch, oft rot oder schwarz) dem Eröffnungskurs liegt. Diese einfache Farbkodierung hilft, schnell den Markttrend zu erkennen.
Die Länge der Dochte und Lunten gibt Aufschluss über die Volatilität während des Zeitraums. Lange Dochte oder Lunten deuten auf hohe Volatilität und Unsicherheit hin, während kurze darauf hinweisen, dass sich der Kurs nahe des Eröffnungs- oder Schlusskurses bewegt hat.
Die spezifische Form und Kombination von Candlesticks können wichtige Muster bilden, wie zum Beispiel Hammer, Doji oder Engulfing Patterns, die Hinweise auf mögliche Trendumkehrungen oder Fortsetzungen geben können.
Bedeutung von Schlusskursen in unseren Analysen!
In unseren Analysen betonen wir immer wieder die Bedeutung von Schlusskursen über oder unter bestimmten Marken. Ein Schlusskurs stellt den Preis dar, zu dem der Markt eine bestimmte Zeiteinheit, beispielsweise einen Tag, beendet hat.
Für uns ist es entscheidend, dass ein Kurslevel – sei es eine wichtige Unterstützungs- oder Widerstandsmarke – erst dann als überwunden oder unterschritten gilt, wenn der Schlusskurs deutlich über oder unter diesem Level liegt.
Konkretes Beispiel: Das bedeutet, dass selbst wenn während eines Handelstages eine wichtige Supportzone wie zum Beispiel die 60.000 US-Dollar-Marke beim Bitcoin kurzfristig unterschritten wird, der Schlusskurs jedoch wieder darüber liegt, diese Supportmarke weiterhin als intakt gilt.
In solchen Fällen zeigt sich in der Candlestick-Darstellung eine Lunte auf der Unterseite, was darauf hinweist, dass Käufer das Niveau verteidigt haben und ein erneuter Anstieg möglich ist.
Diese Dynamik ist besonders wichtig, um Fehlausbrüche oder falsche Signale zu vermeiden. Wenn beispielsweise eine Unterstützung im Laufe des Tages kurzzeitig durchbrochen wird, der Schlusskurs jedoch wieder darüber liegt, hat die Unterstützung ihren Bestand bewahrt.
Umgekehrt, wenn sich an einem Widerstand häufig Dochte bilden – das heißt, der Kurs testet diese Zone, aber schafft es nicht, darüber zu schließen – ist dies ein Zeichen dafür, dass der Verkaufsdruck in dieser Zone höher ist und es den Bullen schwerfällt, den Markt weiter nach oben zu treiben.
Solche Formationen deuten auf eine potenzielle Schwäche der Käufer hin und sind daher wichtige Signale für potenzielle Trendwendepunkte.
By the way: Je länger die Dochte oder Lunten sind, desto stärker sind die Kämpfe zwischen Käufern und Verkäufern in den jeweiligen Zonen. Ein langer Docht an einem Widerstand kann signalisieren, dass die Verkäufer zunehmend dominieren und ein Abverkauf wahrscheinlicher wird.
Eine lange Lunte auf der Unterseite hingegen zeigt starkes Kaufinteresse und unterstützt die Annahme, dass eine Trendumkehr bevorsteht oder dass die Käufer die Kontrolle übernehmen. Diese Feinheiten in der Candlestick-Lesart sind essenziell, um fundierte Handelsentscheidungen zu treffen und die Marktstimmung korrekt einzuschätzen.
Aus diesem Grund ist es für uns so wichtig, in unseren Analysen immer wieder auf die Schlusskurse und die entstehenden Candlestick-Formationen hinzuweisen. Sie liefern eine verlässliche Bestätigung, ob ein wichtiger Bereich tatsächlich gebrochen oder gehalten wurde, und bieten wertvolle Hinweise für die zukünftige Kursentwicklung. Das Verständnis der Bedeutung von Schlusskursen und den entsprechenden Candlestick-Formationen ist daher ein unerlässlicher Bestandteil einer fundierten technischen Analyse.
Wie sagt man so schön: Die Praxis lehrt besser als die Theorie, also probiert euch doch gerne einmal selbst im Bereich der Candlesticks aus. ✍️
Wir wünschen euch viel spaß dabei!
Eure Chartexperten
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