Die Wellen des Marktes! 🌊
Elliott Wellen – klingt wie der Titel eines epischen Films, oder? Tatsächlich handelt es sich um eines der faszinierendsten, aber auch anspruchsvollsten Konzepte der technischen Analyse. Die Elliott-Wellen-Theorie ist mehr als nur eine Methode zur Vorhersage von Kursbewegungen – sie ist eine ganz eigene Philosophie. Und auch wenn sie auf den ersten Blick vielleicht einschüchternd wirken mag, ist sie doch eine unglaublich wertvolle Technik, wenn man sie einmal verstanden hat.
Erfunden wurde die Theorie in den 1930er Jahren von Ralph Nelson Elliott, der feststellte, dass sich Märkte nicht zufällig bewegen. Vielmehr gibt es eine wellenartige Struktur, die sowohl in Hausse- als auch in Baisse-Zeiten auftritt. Das Faszinierende daran: Diese Wellen wiederholen sich immer wieder, weil sie das Verhalten der Marktteilnehmer widerspiegeln.
Klingt spannend? Ist es auch tatsächlich. Wir halten uns in diesem Schoolbeitrag aber bewusst kurz und knapp, denn dieses Thema ist wirklich spannend, aber gleichzeitig auch sehr umfangreich und wir wollen euch dazu animieren, diesem sich diesem Thema weiter anzunähern und sich dafür zu sensibilisieren. 📚
Dann lasst uns mal in die Welt der Elliott-Wellen eintauchen! 🌊
Die Grundlagen der Elliott-Wellen – Ein Blick hinter die Kulissen
Was Elliott Wellen von vielen anderen Methoden unterscheidet, ist ihre Fähigkeit, sowohl kurzfristige als auch langfristige Bewegungen zu analysieren. Da das Prinzip der Wellen auf der menschlichen Psychologie basiert – dem Auf und Ab von Euphorie und Panik – sind diese Muster immer aktuell, unabhängig davon, welche äußeren Bedingungen den Markt beeinflussen.
Natürlich ist die Elliott-Wellen-Theorie nicht einfach zu meistern. Sie erfordert viel Übung, Geduld und die Fähigkeit, immer wieder zu überprüfen, ob man sich in der richtigen Welle befindet. Aber wenn man erst einmal den Dreh raus hat, kann man eine Menge aus dem Markt herauslesen – von Kurszielen bis hin zu Trendwendepunkten.
Lass uns die Elliott-Wellen auf das Wesentliche herunterbrechen: Fünf Schritte vorwärts, drei Schritte zurück. Das ist das Grundgerüst, auf dem diese Theorie basiert. In der Hauptbewegung gibt es fünf Wellen, die entweder nach oben (in einem Aufwärtstrend) oder nach unten (in einem Abwärtstrend) gehen. Darauf folgt eine Korrekturphase mit drei Wellen, die die vorherige Bewegung teilweise oder komplett zurücknimmt.
Die Idee hinter den Wellen ist, dass sich der Markt in einem Rhythmus bewegt, der aus Impulswellen und Korrekturwellen besteht:
Impulswellen (5 Wellen): Dies sind die Wellen, die die Hauptbewegung des Marktes widerspiegeln. In einem Aufwärtstrend bewegen sich die Wellen 1, 3 und 5 nach oben, während Welle 2 und 4 als Korrekturen auftreten.
Korrekturwellen (3 Wellen): Nach den fünf Impulswellen kommt die Korrekturphase. Diese Korrektur besteht aus drei Wellen, die in die entgegengesetzte Richtung der Hauptbewegung verlaufen.
Also im Grunde ganz einfach formuliert: Fünf Schritte vor, drei Schritte zurück. Wenn man das einmal verinnerlicht hat, kann man schon eine ganze Menge aus einem Chart herauslesen.
Wellenmuster – Mehr als nur Auf und Ab
Die Struktur der Elliott-Wellen ist in verschiedene Wellenmuster unterteilt, die je nach Marktlage auftreten. Die zwei Haupttypen sind:
🌊 Impulswellen: Diese bestehen aus fünf Unterwellen und treiben den Markt in die Hauptbewegung – also entweder nach oben oder nach unten. Diese sind leicht zu erkennen, da sie immer mit der vorherrschenden Richtung des Trends verlaufen.
🌊 Korrekturwellen: Diese bestehen aus drei Unterwellen und verlaufen in die entgegengesetzte Richtung zur Impulswelle. Korrekturen können viele verschiedene Formen annehmen: Zickzack, Flats oder Dreiecke. Diese Formationen klingen zwar einfach, können aber sehr herausfordernd sein, da sie in unterschiedlichen Größen und Längen auftreten und sich zudem kombinieren können.
Das Besondere an der Elliott-Wellen-Theorie ist, dass diese Muster in allen Zeitintervallen auftreten – ob im 5-Minuten-Chart oder im Monatschart. Das bedeutet, dass es kleine Wellen innerhalb größerer Wellen gibt, die wiederum Teil einer noch größeren Welle sein können. Man spricht hier von einer fraktalen Struktur – und das ist es, was Elliott Wellen so faszinierend macht.
Fibonacci-Zahlen und Elliott-Wellen – Ein dynamisches Duo
Die Fibonacci-Zahlen und die Elliott-Wellen-Theorie gehen Hand in Hand – sie ergänzen sich so perfekt wie zwei Puzzleteile. Während die Elliott-Wellen uns eine klare Struktur der Marktbewegungen geben, nutzen wir die Fibonacci-Zahlen, um exakte Umkehrpunkte, Kursziele und Korrekturlevel vorherzusagen. Aber wie genau funktioniert diese Partnerschaft?
Fangen wir mit den Grundlagen an: Die Fibonacci-Zahlen basieren auf einem mathematischen Verhältnis, das überall in der Natur vorkommt – sei es in Blättern, Muscheln oder Galaxien. Dieses Verhältnis taucht auch an den Finanzmärkten auf, da es tief mit der menschlichen Psychologie verwoben ist. Händler auf der ganzen Welt nutzen die Fibonacci-Verhältnisse, um Unterstützungs- und Widerstandszonen zu identifizieren, und genau hier kommen die Elliott-Wellen ins Spiel.
Elliott erkannte, dass sich die Wellen in bestimmten Fibonacci-Proportionen zueinander bewegen. Diese Verhältnisse helfen uns zu bestimmen, wie weit eine Welle laufen könnte und wann der Markt wahrscheinlich dreht. Es ist, als hätten wir eine Landkarte der Marktbewegungen – mit den Fibonacci-Verhältnissen als Wegweiser.
Die Wellen und ihre Fibonacci-Verhältnisse
In der Elliott-Wellen-Theorie gibt es klare Regeln und Richtlinien, wie sich die Wellen zueinander verhalten und Fibonacci ist dabei unser wichtigster Kompass:
🌊 Welle 1: Der Beginn der Bewegung. Diese Welle verläuft oft unspektakulär, weil der Markt gerade aus einer Korrektur kommt und die Mehrheit der Händler noch skeptisch ist.
🌊 Welle 2: ZWEIfel kommen auf! Eine Korrektur, die typischerweise 38,2 %, 50 % oder 61,8 % der Welle 1 ausmacht. Welle 2 darf niemals die gesamte Länge von Welle 1 zurücknehmen – das wäre ein Bruch der Regel. Der Ursprung der Welle 1 darf daher nicht unterschritten werden!
🌊 Welle 3: Die stärkste und längste Welle in den meisten Fällen, aber niemals die Kürzeste. Sie ist oft 1,618-mal so lang wie Welle 1 und bringt die meiste Dynamik in den Markt. Händler sind hier euphorisch und der Trend beschleunigt sich stark.
🌊 Welle 4: Diese Korrekturwelle ist tricky. Eine weitere Korrektur, die oft 23,6 % oder 38,2 % von Welle 3 korrigiert. Die Welle 4 darf aber niemals in den Preisbereich der Welle 1 eindringen – das ist eine weitere feste Regel der Elliott-Wellen-Theorie.
🌊 Welle 5: Die letzte Welle des Trends, häufig erreicht sie das 100 %-Fibonacci-Niveau von Welle 1. Hier zeigt der Markt oft Anzeichen von Erschöpfung und viele Trader erkennen, dass der Trend bald zu Ende geht. Die Länge von Welle 5 kann variieren, aber oft ist sie ähnlich lang wie Welle 1 oder 3. Im Bereich der Kryptos und Rohstoffe extendiert diese Welle häufig stark.
Die Korrekturwellen (ABC) und Fibonacci
Nach den fünf Impulswellen folgt immer eine Korrekturbewegung, die typischerweise aus drei Wellen (ABC) besteht. Auch hier spielt Fibonacci eine zentrale Rolle:
🌊 Welle A: Die erste Korrekturwelle, die oft 38,2 % oder 50 % der vorherigen Impulsbewegung zurücknimmt.
🌊 Welle B: Diese Welle täuscht oft einen neuen Aufwärtstrend vor, ist aber in Wirklichkeit nur eine Korrektur innerhalb der größeren Abwärtsbewegung. Sie endet oft bei 61,8 % der A-Welle.
🌊 Welle C: Die finale Korrekturwelle, die oft so lang wie Welle A ist oder auf 100 % oder 161,8 % der A-Welle endet.
Die Fibonacci-Zahlen helfen uns also nicht nur bei der Analyse der Impulswellen, sondern auch bei der Bestimmung der Endpunkte der Korrekturwellen. Zusammen mit den Elliott-Wellen bieten sie eine strukturierte Methode, um Ein- und Ausstiegspunkte zu identifizieren.
In der Praxis bedeutet das, dass wir nicht nur die Wellenstruktur erkennen müssen, sondern auch die Fibonacci-Verhältnisse anwenden, um Kursziele und Unterstützungszonen präzise zu bestimmen.
Wenn zum Beispiel Welle 3 bereits abgeschlossen ist, können wir mithilfe der Fibonacci-Retracements prognostizieren, wie tief Welle 4 korrigieren könnte. Ebenso nutzen wir die Fibonacci-Extension, um das Ziel von Welle 5 zu bestimmen.
Fazit – Elliott-Wellen: Das Wellenreiten in den Märkten
Die Elliott-Wellen-Theorie ist mehr als nur ein analytisches Werkzeug – sie ist eine tief verwurzelte Methode, die uns hilft, das Verhalten der Märkte auf einer psychologischen und strukturellen Ebene zu verstehen.
Ralph Nelson Elliott hat erkannt, dass Märkte nicht zufällig agieren, sondern dass sie in wiederkehrenden Mustern verlaufen, die die Bewegungen von Euphorie und Panik der Marktteilnehmer widerspiegeln. Diese Muster sind sowohl kurz- als auch langfristig in allen Zeitrahmen zu finden – und das macht die Elliott-Wellen so einzigartig.
Die Grundstruktur aus fünf Impulswellen und drei Korrekturwellen mag simpel erscheinen, aber sobald man tiefer in die Materie eintaucht, zeigt sich die wahre Komplexität dieser Theorie.
Von der fraktalen Natur der Wellen – die in allen Zeitebenen auftreten – bis hin zur Verbindung mit den Fibonacci-Zahlen, die präzise Kursziele und Umkehrpunkte vorhersagen, bietet die Elliott-Wellen-Theorie eine umfassende Methode, um die Märkte zu analysieren und fundierte Entscheidungen zu treffen.
Was macht Elliott-Wellen so besonders? Sie sind nicht nur ein „Kaufen oder Verkaufen“-Signal, sondern geben uns eine dynamische, sich entwickelnde Perspektive auf den Markt. Sie ermöglichen es uns, die Größe und Richtung von Marktbewegungen zu verstehen und vorherzusehen, wann diese Bewegungen wahrscheinlich enden oder umkehren. Dies bietet einen enormen Vorteil, da wir nicht nur reagieren, sondern auch proaktiv handeln können.
Natürlich darf man nicht vergessen, dass die Elliott-Wellen-Theorie nicht einfach ist. Sie erfordert viel Übung, Geduld und eine gewisse Flexibilität im Denken, da die Märkte nicht immer perfekt in das Theoriekonstrukt passen.
Dennoch: Wenn man die Theorie meistert, öffnet sich eine Welt an Möglichkeiten, in der man nicht nur die großen Marktbewegungen erkennt, sondern auch die subtilen Zwischenphasen, die viele übersehen.
Die Integration der Fibonacci-Verhältnisse macht die Elliott-Wellen-Theorie noch stärker. Fibonacci gibt uns nicht nur Anhaltspunkte, wann eine Welle endet oder beginnt, sondern hilft uns, Kursziele und Unterstützungs- bzw. Widerstandszonen präzise zu definieren. Dieses „dynamische Duo“ ermöglicht es uns, nicht nur die Struktur des Marktes zu verstehen, sondern auch die genauen Punkte zu identifizieren, an denen wir handeln sollten.
Zusammengefasst bietet die Elliott-Wellen-Theorie einen einzigartigen Weg, den Markt zu analysieren und seine Bewegungen zu verstehen. Sie ermöglicht es uns, sowohl die großen Zyklen als auch die kleinen Schwankungen im Auge zu behalten und uns dabei auf die Psychologie der Marktteilnehmer zu berücksichtigen. Mit der richtigen Kombination aus Wissen, Geduld und Anwendung wird die Elliott-Wellen-Theorie zu einem mächtigen Werkzeug, das uns hilft, erfolgreich in den Märkten zu navigieren.
Am Ende des Tages ist die Elliott-Wellen-Theorie keine magische Kristallkugel, die jede Bewegung vorhersagen kann, aber sie bietet uns eine Struktur, mit der wir die Märkte klarer sehen können. Sie lehrt uns, dass die Märkte zwar chaotisch erscheinen mögen, aber doch einem inneren Rhythmus folgen, der verstanden und genutzt werden kann – wenn man bereit ist, die Theorie zu erlernen und in die Praxis umzusetzen.
In diesem Sinne: Willkommen in der faszinierenden Welt des Wellenreitens an den Märkten! 🌊
Wie sagt man so schön: Die Praxis lehrt besser als die Theorie, also probiert euch doch gerne einmal selbst im Bereich der Elliott-Wellen aus. ✍️
Wir wünschen euch viel spaß dabei!
Eure Chartexperten
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