So einfach, aber doch komplex und doch so wichtig! 😉
Die einfache Trendlinie ist sicherlich eines der einfachsten technischen Hilfsmittel, die von (angehenden) Chartisten eingesetzt werden, aber die Trendlinie ist auch eine der wertvollsten. Es gibt sowohl Aufwärtstrendlinien, als auch Abwärtstrendlinien.
📈 Eine Aufwärtstrendlinie ist eine gerade Linie, die entlang aufeinander folgender Reaktionstiefs nach oben gezogen wird, wie es die durchgezogene Linie in Abbildung 1.0 demonstriert.
📉 Eine Abwärtstrendlinie wird durch aufeinander folgende Kurstiefs nach rechts unten gezogen, wie in Abbildung 1.1 gezeigt.
Zeichnen einer Trendlinie
Bei dem korrekten Ziehen von Trendlinien verhält es sich ähnlich wie mit jedem anderen Aspekt der Chartanalyse: Einiges Experimentieren mit verschiedenen Linien ist normalerweise notwendig, um die richtige zu finden. Manchmal muss selbst eine richtig aussehende Trendlinie neu gezeichnet werden. Bei der Suche für diese korrekte Linie gibt es jedoch einige hilfreiche Richtlinien.
Zunächst müssen Anzeichen eines Trends da sein. Für das Ziehen einer Aufwärtstrendlinie bedeutet dies, dass es mindestens zwei Reaktionstiefs geben muss, von denen das Zweite höher liegt als das Erste.
Einige Chartisten setzen die Trendlinie an das absolute Tief der Lunte, andere wiederum nutzen setzen die Trendlinie direkt an den Kerzenkörper an. Erfahrungswerte zeigen, dass es insbesondere bei Kryptos empfehlenswert ist, die Trendlinie an die Luntentiefs zu setzen, um Fehlsignale zu vermeiden. Für uns entscheidend sind aber insbesondere die Auflagepunkte der Trendlinie, was eine Kombination von beiden (Luntentief und Kerzenkörper) durchaus zulässt.
Bei Trendlinien haben wir folgende Faustregel: Je länger die Trendlinie intakt war, und je öfter diese getestet wurde, desto relevanter ist die Trendlinie.
Eine Trendlinie beispielsweise, die achtmal erfolgreich getestet wurde und so fortlaufend ihre Gültigkeit demonstriert hat, ist offensichtlich signifikanter als eine, die nur dreimal berührt wurde.
Weiterhin ist eine Trendlinie, die seit neun Monaten besteht, von größerer Bedeutung als eine, die erst neun Wochen oder neun Tage alt ist. Je signifikanter die Trendlinie ist, umso mehr Vertrauen flößt sie ein, und umso bedeutender ist ein Durchbruch.
Beispiel einer Aufwärtstrendlinie: Die Aufwärtstrendlinie wird unter die steigenden Reaktionstiefs gezeichnet. Eine versuchsweise vorläufige Trendlinie wird durch zwei steigende Tiefpunkte (Punkte 1 und 2) gezogen, benötigt jedoch einen dritten Test, um die Gültigkeit der Trendlinie zu bestätigen (Punkt 3).
Am dritten Tief beginnt der Kurs vom Bitcoin nach oben zu drehen und der Aufwärtstrend bleibt somit intakt.
Beispiel einer Aufwärtstrendlinie: Eine Abwärtstrendlinie wird über die aufeinander folgenden, tieferen Rallyehochs gelegt. Eine versuchsweise vorläufige Abwärtstrendlinie benötigt zwei Punkte (Punkte 1 und 2) um gezogen zu werden und einen dritten Test, um die Gültigkeit zu bestätigen (Punkt 3).
Am dritten Tief beginnt der Kurs vom Bitcoin erneut nach unten zu drehen und der Abwärtstrend bleibt (vorerst) intakt.
Wie wir eine Trendlinie nutzen
Sobald der dritte Punkt bestätigt wurde und der Trend sich in seiner ursprünglichen Richtung fortsetzt, wird diese Trendlinie für uns in verschiedener Weise nützlichen Hilfsmittel.
Eine der Grundannahmen des Trendkonzepts besagt, dass ein in Bewegung befindlicher Trend dazu tendiert, in Bewegung zu bleiben. Daraus lässt sich weiterhin folgern, dass, wenn ein Trend erst einmal eine bestimmte Steigung oder Geschwindigkeit angenommen hat, wie sie in der Trendlinie ausdrückt, wird er normalerweise diese Steigung beibehalten. Die Trendlinie hilft dann nicht nur, die Extrempunkte von Korrekturphasen zu bestimmen, sondern — und das ist für uns eben noch viel wichtiger — sie sagt uns, wann der Trend wechselt.
In einem Aufwärtstrend beispielsweise wird die unvermeidliche Korrektur der Aufwärtstrendlinie häufig berühren oder ihr zumindest sehr nahe kommen. Weil der Trader in Aufwärtstrends Korrekturbewegungen zum Kauf nutzen will, kann die Trendlinie zu einer unterstützenden Grenze unterhalb der Kurse, die als Kaufbereich genutzt werden kann. Eine Abwärtstrendlinie eignet sich als Widerstandszone für Verkäufer.
Trendlinien in der Praxis
Trendlinien in der Praxis sind aus der technischen Analyse nicht mehr wegzudenken und spielen eine zentrale Rolle in unserer täglichen Arbeit. Sie bieten uns wertvolle Einblicke in die Marktrichtung und helfen uns, fundierte Entscheidungen zu treffen. Dabei ist es unerlässlich, die Relevanz jeder einzelnen Trendlinie sowohl hinsichtlich ihrer Auflagepunkte als auch in Bezug auf den zeitlichen Aspekt zu bewerten.
In den übergeordneten Zeiteinheiten zeigt uns eine Trendlinie oft klar die Richtung des Trends an. Diese Information ist entscheidend dafür, ob wir uns eher auf der Longseite oder der Shortseite positionieren sollten. Wenn sich ein übergeordneter Trend entlang einer Aufwärtstrendlinie bewegt, suchen wir bevorzugt nach Longmöglichkeiten. Im umgekehrten Fall, bei einer Abwärtstrendlinie, sind wir eher auf der Suche nach Shortmöglichkeiten.
Natürlich hängt die Wahl der Positionierung immer von den spezifischen Umständen ab und davon, was wir handeln möchten. Dennoch bleibt eine Regel konstant: The trend is your friend. Dies bedeutet, dass es oft sinnvoll ist, mit dem Trend zu handeln, anstatt gegen ihn.
Ein Bruch einer Aufwärtstrendlinie kann zudem ein starkes Signal für eine mögliche Trendumkehr sein. Daher sind Trendlinien für uns nicht nur ein einfaches Werkzeug, sondern ein entscheidender Faktor, um Marktentwicklungen zu erkennen und erfolgreich zu handeln.
Zum Abschluss noch ein empfehlenswertes Video zum Thema Trendlinien:
Wie sagt man so schön: Die Praxis lehrt besser als die Theorie, also probiert euch doch gerne einmal selbst im Chart aus.
Wir wünschen euch viel spaß dabei! 😍
Eure Chartexperten
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